Deeskalations- und Konfliktmanagement mit Empathie.

Beitrag zu unserem Grundlagen-Seminar: Gewaltfreie Kommunikation und Konfliktmanagement.

von Achim Rackel, Kommunikations- und Deeskalations-Trainer

„Jackal and Hide“ (Seminarleiter Achim Rackel mit Teilnehmerin Fee Kalscheuer) auf der Spur der Gefühle und Bedürfnisse. © Foto aus einem Seminar bei ARA-COACHINGS.

 

 

Deeskalations- und Konfliktmanagement bietet Lösungen für alle Beteiligten.

Konflikte, die „unter den Teppich gekehrt“ werden, entwickeln oft eine gefährliche Eigendynamik. Positive Effekte haben Konflikte hingegen immer dann, wenn sie offen angesprochen und gemeinsam bearbeitet werden. An dieser Stelle beginnt die Praxis beim Konfliktmanagement mit Gewaltfreier Kommunikation. Wer Konflikte „managen“ will, das heißt klären und lösen möchte, sollte entsprechende Gesprächstechniken kennen und praktizieren können, um mit den Beteiligten zu kommunizieren. Zudem ist es wichtig die Belange aller Beteiligten einzufühlen, um allen durch den Konfliktmanagement-Prozess mit einer neutralen Haltung Lösungsperspektiven zu ermöglichen.

 

 

Gewaltfreie Kommunikation und Empathie als Tool im Konfliktmanagement.

Der Begriff „Empathie“ leitet sich von dem griechischen Wort „empatheia“ für „Einfühlung“ ab. Bewusstes Anwenden von Empathie (Einfühlungsvermögen) ist bei Konfliktlösungsprozessen eine wesentliche Grundlage, um einvernehmliche Lösungen zu finden. Sich einfühlen bedeutet, sich in das Erleben von Gedanken und Gefühle anderer hineinzuversetzen. So wird Empathie zu einer grundlegenden Praxis in einem Konfliktmanagement-Verfahren, die uns zu mehr „echtem“ Mitgefühl führt. Das Erforschen unseres menschlichen Erlebens, das Verbinden mit unseren Gefühlen und Bedürfnissen, die unsere Lebensenergien sind, ist unabdingbar für erfolgreiches Konfliktmanagement, das ja Veränderungen schaffen möchte.

Im Klärungsprozess bedeutet dies dem „Konflikt-Eisberg“ nach und nach das Wasser abzulassen, so dass die unter der Wasseroberfläche liegenden, nicht sichtbaren Primär-Gefühle und Kernbedürfnisse zugänglich und erlebbar gemacht werden können.

 

 

Der Empathie-Scan im Konfliktmanagement.

Zur Gesprächstechnik beim Konfliktmanagement nutzen wir ein Tool, den sogenannten Empathie-Scan in fünf Schritten mit Gewaltfreier Kommunikation. Entsprechende empathische Fragestellungen und Spiegelungen führen uns Schritt für Schritt auf eine lösungsorientierte Handlungsebene.

Bei der Anwendung des Empathie-Scans ist die Beherrschung und Kunst des empathischen Zuhörens und Spiegeln zu trainieren. Es handelt sich bei dem Scan und dem empathischen Zuhören weniger um einen Denkprozess, als um eine Haltung des Daseins, jenseits von Verstand und Vernunft.

Das entscheidende bei der Haltung des Daseins ist, sich verstehend einzufühlen und zu erleben, was den Anderen zu bestimmten Handlungen und Meinungen aus seiner Wertesicht bewegt und wie er diese erlebt.

Wer wirklich zuhören kann, seine Gesprächspartner dabei achtsam respektiert und auf sie „einfühlsam“ eingeht, wird als sehr empathischer Mensch erlebt – und das nicht nur in der Partnerschaft, sondern auch im Berufsleben.

 

 

Mitgefühl im Konfliktmanagement. 

Mit GFK wird Einfühlungsvermögen zu einem elementaren, erlernbaren Soft-Skill und ein zentrales Tool, um Konfliktmanagement-Prozesse erfolgreich zu betreiben.

Dabei geht es nicht darum, zwangsläufig Mitgefühl in Form von Trost oder Unterstützung bei Trauer und Sorgen, wie es häufig auf den ersten Blick verstanden wird, zu spenden. Es geht eher darum eine echte Neugierde zu entwickeln und zu erfahren, was die andere Person durchlebt. Diese Suche, dieses Nachfragen und Wissenwollen, verbindet auf einer tieferen Ebene miteinander, eine Ebene, wo sich das weite Feld unserer Herzen und Seelen öffnet.

 

 

Empathie nicht nur bei Konflikten.

Möchten sich zwei Menschen empathisch begegnen, dann impliziert das in der Praxis zunächst das Dekodieren von Gefühlen und Eitelkeiten, um bestimmte Verhaltensweisen wie z.B. Geltungssucht, Profiliergehabe, Rechthaberei und Überheblichkeit zu verstehen. Ist dies gelungen, dann trifft man/frau sich im Empathieprozess, wie von selbst, auf einer Gefühls- und Bedürfnisebene, die Verbindungen ermöglicht.

Mag sein, dass wir uns für „nicht-empathische“ Kommunikations- und Mitgefühlsformen, wie Instruktionen und Ratschläge geben, Vergleichen und Beraten, Verhören und Erklären, Verteidigen, Analysieren u.v.m., in unserem Leben entscheiden, so hat dies vielleicht mit Mitgefühl zu tun, ist aber keine Empathie und somit der Methode Konfliktmanagement eher unzuträglich.

 

Unser Seminare „Wirksame Gespräche führen I+II“ dienen als Grundlagen- und Anwender-Seminare zum Erlernen von Konfliktmanagement.

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