Antiaggressions - Training mit dem ARA-CONCEPT

Ein Überblick zum Thema Antiaggressionstraining in der Antigewalttrainer-Ausbildung. Hilfe nicht nur für Männer, die zu häuslicher Gewalt neigen oder ausüben.

von Achim Rackel, Kommunikations- und Deeskalations-Trainer

„Derjenige, der zum ersten Mal an Stelle eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation.“ Sigmund Freud

 

Menschen, die bislang keine Gewaltstraftat begangen haben, entscheiden sich präventiv zur Teilnahme an einem Antiaggressionstraining. In den letzten Jahren hatten wir häufig Teilnehmer, die die Anti-Gewalt-Trainer Ausbildung erfolgreich als Antiaggressionstraining genutzt haben. U.a. Männer, die sich und ihre Familie vor häuslicher Gewalt schützen wollten. Die Arbeit in der Lerngruppe, eventuell in Kombination mit zusätzlichen Personal-Coachings, führte durchweg zu nachhaltigen Veränderungsprozessen, mit dem Ergebnis, eigenverantwortlicher und wertschätzender mit sich selbst und anderen in Verbindung zu kommen.

 

Von der Methode zur Haltung im Antiaggressionstraining.

„Ich war nicht wütend, als ich zuschlug. Ich wollte nur meine Ruhe haben.“ (Zitat eines Klienten aus meiner Trainings- und Coachingpraxis).

„Nachhaltige Erfolge in der Antigewaltpraxis und im Antiaggressionstraining bedürfen Erweiterungen des herkömmlichen Lehr- und Lernfeldes.“ (Zitat: Achim Rackel).

 

Die Trainer und Referenten bei ARA-COACHINGS wissen: Nicht die unterdrückte Wut führt aus der Gewalttätigkeit (siehe Zitat oben), sondern eine werteorientierte Persönlichkeitsentwicklung.

Dazu gehören u.a. Fürsorglichkeit, Achtsamkeit, wirksame Kommunikation und Empathie-Vermögen (Resonanz) als Schlüsselqualifikationen auf dem Weg zu mehr Mitgefühl.

Unter Antiaggressionstraining verstehen wir in der Regel eine Maßnahme, bei dem der Betroffene mit auf ihn zugeschnittene hilfreiche Methoden an seinen Ressourcen arbeitet, sodass er nachhaltig mit seinen Aggressionen umzugehen versteht.

Nicht alle methodischen Ansätze führen zu erwünschten Ergebnissen. Die provokative Methode mit dem „heißen Stuhl“ ist sicherlich ein Ansatz im Umgang mit Aggressivität. Diese alleinig angewendet führt allerdings nicht zu nachhaltigen Ergebnissen und ist auf ein spezifisches Klientel ausgerichtet; z. B. gleichbetroffene Straftäter.

 

Warum Aggressionen nicht generell schlecht sind.

Aggressionen basieren auf unangenehmen Gefühlen, die durch unerfüllte Bedürfnisse entstehen. Unangenehme Gefühle lösen bei uns und anderen Schmerzen aus, welche sich in den Schmerzzentren unseres Gehirns nachweisen lassen. Bei großer innerer Not zeigen wir uns dann von unserer Schattenseite, die sich bis in eine gewisse emotionale Hochladung entwickeln kann. Unser Körper sendet dann in diesen Notsituationen drastische Signale aus, welche sich im Gesicht, in der Körperhaltung, Stimme und im Verhalten zeigen.

Tragisch wird es, wenn sich die Aggressionen aufstauen und sich irgendwann in unkontrollierten Handlungen entladen.

 

Aggressionen als Schutz.

Aggressionen sind jedoch nicht grundsätzlich etwas Schlechtes. Aggressionen beinhalten auch eine sehr lebenswichtige Komponente, die eine Art von Selbstschutz bezweckt.

Spätestens wenn es um unsere psychische und körperliche Unversehrtheit geht, werden wir rabiat. Wenn wir dann nicht zu wirksamen Kooperations- und Kommunikations-Mitteln zurückfinden, um selbstwirksam intervenieren zu können, enden Aggressionen in Formen von Gewalt. Wir wissen, dass Gefühle immer etwas mit körperlichen Zuständen zu tun haben. Das erklärt, warum Menschen auch Worte als Angriff auf ihre Souveränität empfinden können (siehe obiges Zitat).

 

Empfänger von Aggressionen fühlen sich als Zielscheibe.

Adressaten einer aggressiven Äußerung können deeskalierend agieren, wenn ihnen bewusst ist, dass sich hinter der Aggression und den starken Gefühlen elementare, unerfüllte Bedürfnisse verbergen, die beim Sender im Mangel sind. Sich nicht als Zielscheibe zu fühlen, bedarf die Erkenntnis, dass die Erfüllung der Bedürfnisse des Gegenübers über den Weg der Aggression durchgesetzt werden soll. Das setzt beim Empfänger eine innere Haltung des Wohlwollens voraus, die trainierbar ist.

 

Antiaggressionstraining - Wann fangen Sie an?

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr aggressives Verhalten, z.B bei häuslicher Gewalt, zu häufig auftritt und Sie in Ihrem Lebensalltag einschränkt oder Sie sich in Ihrer Haut nicht mehr wohlfühlen, dann sind das Signale, die für ein Training sprechen.

Ein Antiaggressionstraining im Rahmen der Antigewalttrainer Ausbildung mit dem ARA CONCEPT hilft in solchen Fällen und bietet ausreichend Zeit zu einer persönlichen Entwicklung. Im Training lernt der Teilnehmer, in dem geschützten Rahmen der Gruppe, nützliche Strategien und eine innere Haltung zu entwickeln. Das Lernen von Impulskontrolle, um mit seinen Aggressionen umzugehen, bevor es zu unkontrollierten Wutausbrüchen, Ausrastern (Black-outs) oder gar körperlich, straffälligem Verhalten, wie z. B. bei häuslicher Gewalt, kommt, spielt eine wesentliche Rolle.

Aggressionen werden im Training nicht etwa unterdrückt, sondern durch körperliche, mentale und verbale Aktivitäten erkannt und kanalisiert.

 

Für wen eignet sich ein Antiaggressionstraining?

Für alle Menschen, die sich selbst und andere durch ihr Verhalten gefährden, für Menschen die präventiv auf sich und andere wirken möchten, für Menschen mit Burnout-Erfahrung oder Blackout-Erfahrung, für Eltern und Paare, Lehrer, Sachbearbeiter, Sozialpädagogen, Erzieher, Sicherheits- und Ordnungskräfte ...

 

Inhaltliche Eckpfeiler des Antiaggressionstrainings.

Ein Antiaggressionstraining in der Antigewalttrainer Ausbildung beinhaltet Einzel-, Paar- und Gruppenübungen, mit denen sich die Teilnehmer einen kontrollierten Umgang mit Aggressionen erarbeiten können.

 

Mentaltrainings zur Entspannung:

Mit diesen Übungen erlernen Sie grundsätzlich besser mit Ihrem Stress umzugehen,

Anspannungen im Körper frühzeitig zu erkennen und zu lindern. Achtsamer Umgang mit sich selbst hilft zur Impulskontrolle. Wir bedienen uns in allen unseren Seminaren der wissenschaftlich belegten Methode des MBSR (Mindful Based Stress Reduction) nach Professor Jon Kabat-Zinn.

 

Gewaltfreie Kommunikation nach Dr. Marshall B. Rosenberg:

 Situationen mit Aggressionspotential entstehen durch Probleme in der verbalen und non- verbalen Kommunikation. Einfache, alltägliche Gespräche können leicht zu hitzigen Diskussionen und Konflikten führen. Daher ist das Erlernen einer wertschätzenden, wirksamen Kommunikation mit unseren Mitmenschen ein essentieller Bestandteil in unserem Antiaggressionstraining.

Das Arbeiten mit Ihren Kommunikationsressourcen in einer vertrauten Gruppe und bei Bedarf begleitend in Einzelcoachings ermöglichen Ihnen nachhaltige Erfolge im Umgang mit Aggressionen.

 

Aggressionsabbau durch Sport:

Kampfsport- und Kampfkunstarten, die auf Zweikampf ausgelegt sind, empfehlen wir grundsätzlich nicht. Sandsackboxen fördert nachgewiesener Maßen z.B. eine stellvertretende Brachialaggression. Diese KEs (kurzzeitigen Erleichterungen) regen insbesondere die Kampflust an. Kampflustveranlagte Menschen sind, wissenschaftlich belegt, nicht zu de-eskalieren, da sie zu Überlegenheit neigen. Beruhigende Effekte haben eher Sportarten wie: Schwimmen, Joggen, Reiten, Fallschirmspringen, Tanzen oder Yoga etc.

 

Gemeinsamkeiten in Gruppe:

Nachhaltige Erfolge im Antiaggressionstraining lassen sich vorzugsweise in Gruppen erarbeiten. Im kooperativen Spiel und im gemeinsamen Lernen in der Gruppe erreichen Sie in unserem Antiaggressionstraining Ihre zählbaren Ergebnisse. Akzeptieren können, Vertrauen haben, Geduld, loslassen-können, neue Sichtweisen entwickeln (Pardigmenwechsel) u.a. sind wesentliche Voraussetzungen zu einer Veränderung, wozu die Gruppe dienlich sein kann und zu beiträgt.

 

Konfrontationspädagogik- Provokationen erleben und damit umgehen können:

In einem Antiaggressionstraining lernen Sie, wie Sie mit Provokation umgehen können.

Hierzu verwenden wir Rollenspielsettings, in denen Sie Ihre eigene Konfliktproblematik

einbringen können oder mit Vorgaben arbeiten. Die Rollenspieltechnik ist kein

„Theaterspektakel“, sondern baut auf die Erkenntnisse des Psychodramas nach Jakob Levy Moreno auf, der auch die Methode des „heißen Stuhl“ entwickelt hat. So können Sie Ergebnisse auf der eigenen Erfahrungsebene erzielen, welche wiederum zu nachhaltigen Erkenntnissen und Verhalten im Alltag führen.

 

Verstehen der eigenen Aggressionen?

Wussten Sie, dass es sieben unterschiedliche Aggressionsformen gibt? Ein Antiaggressionstraining vermittelt neben den praktischen Erfahrungen und Erkenntnissen auch theoretisches Wissen zu Gewalt, Aggressionen, Aggressionsformen, Lernmodellen und zu den notwendigen inneren Haltungen für Prävention und De-eskalation. Das Ziel ist, die eigenen Aggressionen zu verstehen und ausgereifte Lösungen zu finden.

 

Antiaggressionstraining als berufliche Fortbildung. 

Mit Ihrer Teilnahme müssen Sie nicht unbedingt Anti-Gewalt-Trainer werden.

Sie können jedoch nicht nur Ihre eigenen Kompetenzen im Umgang mit Aggressionen nutzen, sondern sich gleichzeitig beruflich zu qualifizieren.

Steigern Sie Ihren „Marktwert“ als verantwortlicher Mitarbeiter, egal aus welchem Arbeitsmetier Sie stammen und werden Sie zertifizierter Antigewalttrainer, Deeskalationscoach und Konfliktmanager.

 

Wann fangen Sie an?

 

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