Anleitung zur Deeskalation und Gewaltfreie Kommunikation

Gewalt in der Pflege - in sechs Schritten zur Deeskalation

von Achim Rackel, Kommunikations- und Deeskalations-Trainer

Ein gekürzter Auszug aus einem Interview von Silke Becker mit Achim Rackel für`s Hebammenforum 7/2020. Teile des Interviews stammen aus meiner Mitschrift.

 

Krawall im Kreißsaal

Im Sommer wurde ich von einer Journalistin angesprochen, ob ich ein Interview für eine Hebammenzeitschrift zum Thema „Deeskalation im Kreißsaal“ geben möchte. Erst war ich etwas verblüfft darüber, dass bei solch freudigen Ereignissen „Deeskalation“ notwendig werden könnte. Zudem hatte ich selbst noch keiner Geburt beigewohnt. Aber schnell wurde mir klar, in welchen hoch-emotionalisierten Prozessen sich Hebammen, werdende Mütter und Väter nebst Angehörigen  befinden können, in dem es u.U. zu Eskalationen kommen kann.

 

Muskelpakete, wutschnaubende Stiere und sanfte Lämmchen

SB.: Angehörige, die pampig werden, lautstark meckern, herumpöbeln oder sogar handgreiflich werden – solche Erfahrungen haben schon einige Hebammen gemacht. Klar, dass so etwas für zusätzlichem Stress sorgt. Angesichts des enormen Arbeitsdrucks in den allermeisten Kreißsälen hetzen viele Hebammen von Frau zu Frau, da bleibt einfach keine Zeit, um sich auch noch mit den Angehörigen herumzustreiten. Einige Hebammen sehen es auch schlicht und ergreifend nicht ein, dass sie sich nicht nur um die Frau, sondern zusätzlich noch um die aufgeregten Angehörigen kümmern sollen. Und wer bekommt keine Angst, wenn sich ein offensichtlich wütendes Muskelpaket drohend aufbaut und lautstark seine Meinung kundtut?

Deeskalation heißt das Zauberwort, um Aggressionen von Anfang an vorzubeugen und knifflige Situationen wieder zu beruhigen. Haben Sie den Dreh erst mal raus, können sich selbst wutschnaubende Stiere oft binnen kurzer Zeit wieder in sanfte Lämmchen verwandeln. Die wenigen Minuten der kostbaren Arbeitszeit, die dafür gebraucht werden, sind gut investiert. Dadurch spart man langwierige Auseinandersetzungen, die vor allem Energie, Kraft und Nerven kosten. Wenn in solchen Situationen kompetent reagiert wird, tut man sich in allererster Linie selbst einen Gefallen und man kann sich rasch wieder auf seine eigentliche Arbeit konzentrieren, um die gebärende Frau optimal zu betreuen.

Wie das geht, das verrät Achim Rackel von ARA-COACHINGS aus Köln. Der Kommunikations- und Deeskalationstrainer hat mehr als 30 Jahre Erfahrung in dem Arbeitsbereich „Deeskalation“ und bildet seit Jahren als selbstständiger Trainer und Coach aus.

 

SB.: Wie kann es zu hoch-emotionalisierten, eskalierenden Ausbrüchen in einem Kreißsaal kommen?

AR.: Gehen wir von folgender Ausgangssituation aus. Für die Hebamme ist eine Geburt Alltag, die Klinik ist ihr Arbeitsplatz, an dem sie sich auskennt und bestenfalls sogar wohlfühlt. Sie kennt ihre Kolleginnen, die Abläufe und kann den Verlauf der Geburt problemlos einschätzen. Die Angehörigen, und teilweise auch die gebärende Frau, nehmen die Situation dagegen oft ganz anders wahr. Viele empfinden die Klinik als fremden, manchmal bedrohlichen Ort, an dem sie sich nicht auskennen.

Sie kennen das Personal nicht, verstehen die Abläufe nicht und können erst recht nicht einschätzen, ob alles ganz normal abläuft. Kurzum: Viele Angehörige befinden sich in einer Situation, die sie als bedrohlich wahrnehmen und der sie hilflos ausgeliefert sind. Je weniger der Angehörige den jeweiligen Augenblick versteht, desto größer wird das Gefühl von Hilflosigkeit und Angst. Zugleich haben viele Angehörige den Wunsch, der „hilflos“ gebärenden Frau zu helfen, sie zu unterstützen. In einer emotional angespannten Lage kann selbst eine Kleinigkeit Auslöser für heftige Reaktionen sein.

SB.: Wer sich angegriffen fühlt, hat bekanntlich drei Reaktionsmöglichkeiten: Flucht, Schockstarre oder Kampf.

AR.: Genau, die drei bekannten, neurologischen Reaktionen, die drei Fs „fright, flight oder fight“ kommen hier in Betracht. Wird der Angehörige bspw. aggressiv, dann deswegen, weil er versucht, in einer als für sich bedrohlich empfundenen Situation zu kämpfen, um die Frau und das Kind zu beschützen. Der „aggressive“ Angehörige will mit seinem Verhalten also nichts Schlechtes, sondern eigentlich etwas Gutes erreichen, auch wenn die Strategie (Schreien, Schimpfen, Drohen …) dazu natürlich nicht beiträgt. Und allgemein betrachtet, ist Aggression zunächst nichts Negatives.

 

Angehörige als Statisten

SB.: Es gelingt nicht immer den werdenden Vater von Anfang an in das Geburtsgeschehen mit einzubinden, denn so mancher scheinbar starke Mann ist trotz Geburtsvorbereitungskurs hoffnungslos überfordert, wenn er seine Frau unter der Geburt leiden sieht. Reagiert er dann nicht so, wie das Personal es von ihm erwartet, geschieht es schnell, dass er beiseitegeschoben und kaum noch beachtet wird.

AR.: Es gibt auch werdende Väter, die in einer solchen Situation völlig erstarren oder fortlaufen.

Der Mann fühlt sich leicht zum unfähigen, hilflosen Statisten degradiert, der im Weg herumsteht und die Geburtshelfer bei der Arbeit stört. Für die Angehörigen außerhalb des Kreissaals ist die Situation ähnlich. Alles dreht sich um die Frau und das Baby. Sie stehen ratlos herum, verstehen oft nicht, was jetzt gerade passiert und niemand nimmt sich die Zeit, ihnen irgendetwas zu erklären. In solchen Fällen entsteht dann leicht der oben beschriebene, höchst explosive Gefühls-Mix aus Hilflosigkeit, Ohnmacht und Angst, gepaart mit dem intensiven Bedürfnis, die Frau und das Kind beschützen zu wollen. Je stärker der emotionale Stress für die Angehörigen wird, desto eher kommt es zu Aggressionen.

 

Frühwarnzeichen erkennen und rechtzeitig deeskalieren

SB.: Wie macht sich eine explosive emotionale Spannung äußerlich bemerkbar? Wie kann man Affekt-Handlungen vorbeugen?

AR.: Eine gute Frage. Nur in seltenen Fällen werden angespannte Angehörige völlig aus dem Nichts aggressiv. Erfahrungsgemäß signalisieren sie sogenannte Frühwarnzeichen, dass der emotionale Druck steigt. Wenn Sie jetzt eingreifen, reichen bekanntermaßen oft schon ein oder zwei Sätze, um den Angehörigen zu beruhigen, die Situation wieder zu entspannen, und anstrengenden Auseinandersetzungen präventiv vorzubeugen. Typische Frühwarnsignale sind: Fingertrommeln, Klopfen, Fußwippen, gereizter Tonfall, wiederholende Forderungen, Adern am Hals oder am Kopf schwellen an, nervöses Auf- und Abgehen, wippen von Bein zu Bein, zittrige Hände, starrer Blick und ähnliches.

 

Die Empathische Ansprache

SB.: Was ist zu tun, wenn die Hebamme solche Zeichen wahrnimmt? Wie kann sie intervenieren um eine Eskalation zu vermeiden?

AR.: Wird der Angehörige in seiner gereizten Stimmung zusätzlich aggressiv angesprochen, ist eine Eskalation fast schon vorprogrammiert. Je sensibler und emphatischer die Hebamme jetzt mit dem Angehörigen umgeht, desto geringer ist das Risiko, dass es tatsächlich knallt. Konfrontative Ansagen wie: „Das geht jetzt nicht!“, oder Befehle „Sie warten jetzt hier draußen!“, oder inhaltsleere Floskeln sind hier nicht angesagt. Ich empfehle vielmehr, sich einen Moment auf die Bedürfnisse des Angehörigen zu konzentrieren und ihm zu signalisieren, dass er wahrgenommen und verstanden wird, also beispielsweise: „Sie sind sehr nervös und aufgeregt?“ „Sie brauchen etwas Entspannung.“ „Vielleicht mögen Sie ein Glas Wasser oder etwas frische Luft zur Entspannung? In den nächsten 10 Minuten passiert hier nicht viel.“

Das Eskalationsrisiko sinkt zusätzlich, wenn Angehörige verstehen, was gerade passiert. Deshalb ist es sehr nützlich, wenn die Hebamme sich in Ihrer Arbeit um Transparenz bemüht, beispielsweise: „Ich schließe Ihre Frau jetzt an das CTG an, damit wir die Herztöne des Kindes und die Wehen überwachen können.“, „Haben Sie noch Fragen?“, „Wurde Ihnen schon erklärt, was jetzt gleich passiert?“.

 

Aufgaben delegieren und Teilhabe sichern

SB.: Wenn diese Ansprachen keinen Effekt haben, was gibt es an weiteren Interventions-Möglichkeiten.

AR.: Sehr hilfreich ist, dem angespannten Angehörige im Kreißsaal eine kleine Aufgabe zu geben, ihn aktiv teilhaben zu lassen, ihn einzubinden. Wenn der Angehörige sich nützlich machen kann, reduziert dies das Gefühl von Ohnmacht und Hilflosigkeit und damit das Aggressionspotenzial. Ich empfehle, den werdenden Vater teilhaben zu lassen am Geschehen. Typische Beispiele sind: „Könnten Sie dies mal kurz festhalten?“ oder „Möchten Sie Ihrer Frau ein bisschen die Hände massieren?“

 

Deeskalation bei gesteigerten Emotionen

SB.: Wird der Ton zunehmend gereizter, wird der Angehörige vielleicht sogar laut. Was kann dann noch helfen?

AR.: Dann hilft ein bewährter Stufenplan. Dies klingt zunächst sehr aufwendig, der in Fortbildungen gelernt und trainiert werden kann. Sind die Abläufe richtig eingeübt, geht das alles in wenigen Sekunden. Deshalb ist es empfehlenswert an einem Deeskalationstraining teilzunehmen.

 

Der erste Schritt zur Deeskalation heißt: Die Situation entschleunigen

S.B.: Wie kann die Hebamme sich zunächst selber helfen?

A.R.: Wer in gereiztem Ton angemeckert oder sogar angeschrien wird, neigt re-aktiv dazu, im gleichen Ton zu antworten. Das ist zwar verständlich, führt aber dazu, dass ein Wort das andere ergibt und die Situation eskaliert. Nicht irgendetwas tun, sondern einen ganz kurzen Moment lang gar nichts tun, ist meine Empfehlung. Nicht re-agieren, sondern pro-aktiv agieren und einen kurzen Moment innehalten. Mit dem berühmten „erst einmal tief durchatmen“ entschleunigt sich die Situation. Alleine durch diese kurze Unterbrechung wird die Situation schon deeskaliert.

 

Der zweite Schritt zur Deeskalation ist: Die Situation genau wahrnehmen

A.R.: Der kurze Moment des Innehaltens gibt die Möglichkeit, die Situation genau wahrzunehmen, sie sinnlich zu erfahren, um innerlich eine klare Beobachtung formulieren zu können. Die Frage danach ist: „Was habe ich tatsächlich sinnlich erfahren … gesehen … gehört, ohne zu interpretieren oder zu bewerten.

Dazu ein Beispiel: Der Angehörige im Kreißsaal fährt die Hebamme genervt zum wiederholtem Maße an: "Wann ist es denn endlich soweit? Gibt`s denn hier keine Auskunft? Können Sie denn nicht schneller machen?" Sie denkt dann vielleicht spontan: „Wieder so ein durchgeknallter Typ, der mich für die Auskunft hält“. Doch das keine sinnlich erfahrene Tatsache, sondern ihre Interpretation und ihre Bewertung der Tatsache. Das führt zu Missverständnissen. Eine sinnlich-orientierte Beobachtung wäre dagegen: "Er hat mich gefragt, wann ist es soweit?“ (also nach dem Stand der Entbindung gefragt), und  „können Sie nicht schneller machen?“ (also wie lange es noch dauert).

Wenn die Hebamme sprachlich und gefühlsmäßig schlagfertig ist, kann sie auch mit einer paradoxen Intervention und Humor antworten, z.B.: „Das Baby ist schon wieder auf dem Rückweg, es will einfach Ihre Fragen nicht hören“. Aber vorsichtig, der Schuss kann auch nach hinten losgehen.“

 

Der dritte Schritt zur Deeskalation: Verantwortung für die eigenen Gefühle übernehmen

SB.: Aber was ist mit meinen eigenen Gefühlen? Die sind doch da?

AR.: Die eigenen Gefühle wahrnehmen ist der dritte Schritt der Deeskalation.

Nun kann die Hebamme versuchen, sich auf ihre eigenen Gefühle zu konzentrieren. Der eben beschriebene innere Dialog „durchgeknallter Typ … ich bin doch keine Auskunft etc.“ beruht auf Gedanken, nicht auf Gefühle. Diese Gedanken machen auf die echten Gefühle aufmerksam. Jetzt heißt es, für sich selbst zu sorgen, sich selber Zuwendung zu geben. Zu fragen, wie fühle ich mich, wo spüre ich das Gefühl in meinem Körper. Man stellt fest, dass man wütend, genervt, sauer, traurig oder auch überfordert etc. ist, und teilt dies im nächsten Schritt seinem Gegenüber mit. Damit übernimmt man die Verantwortung für seine eigenen Gefühle.

 

Der vierte Schritt und fünfte Schritt der Deeskalation: Die Selbstmitteilung der Gefühle und die Bedürfnisse benennen

Die betroffene Hebamme kann davon ausgehen, dass ihr Gegenüber, auch unbewusst, spürt, wie es in ihr aussieht. Es bringt also nichts, sich zu verstellen und es bringt auch nichts, genauso emotional zu reagieren. Jeder weiß: Wenn die Emotionen erst einmal so richtig hochkochen, fährt der Verstand, die Kognition zurück. Es reicht völlig aus, wenn sie ihre eigenen Emotionen annähernd mitteilt. Sie teilt ihre Beobachtung möglichst sinnlich erfahrbar mit und sagt quasi, was die Beobachtung mit ihr macht. Dazu ein Beispiel:

Der wütende Angehörige im Kreißsaal fährt die Hebamme wiederholt an: „Wann ist es denn so weit, wann ist es denn endlich soweit … können Sie nicht schneller machen … ich brauche Wasser, wo bekomme ich ein Glas Wasser her usw.?“ Ungünstig wäre es jetzt, genervt zurück zu schreien: „Haben Sie sonst noch irgendwelche Fragen? Ich bin doch nicht Ihre Auskunft?“

Eine emphatische Mitteilung wäre: „Wenn ich höre, `wann ist es endlich soweit und wo bekomme ich ein Glas Wasser her´, dann bin ich frustriert und sauer, weil ich mich ganz auf Ihre Frau konzentrieren möchte und mir Rücksichtnahme wichtig ist, die ich für die Entbindung brauche.“ Oder eine andere Bedürfnis Äußerung wäre: „Mir ist wichtig, dass sich Ihre Frau und ich uns jetzt ganz auf das Atmen konzentrieren können und dazu brauchen wir unbedingt Ruhe.“ Ruhe und Konzentration sind klare Bedürfnisse.

Es ist wichtig in dem Prozess unbedingt bei der Ich-Botschaft zu bleiben und nicht zu sagen: „Ich bin sauer, weil Sie …“. Damit würde die Hebamme den Angehörigen für ihre Gefühle verantwortlich machen und sein Aggressionen möglicherweise wieder antreiben. Indem sie ihre Gefühle wie frustriert und sauer deutlich verbal in einer Ich-Botschaft ausdrückt und Ihre Bedürfnisse nach Konzentration und Rücksichtnahme geäußert hat, erreicht sie ihr Gegenüber wieder auf der kognitiven Ebene. Mit dieser Selbstmitteilung bleibt sie authentisch und eröffnet sich wieder Zugang zu Ihrem Gegenüber. Solche Selbstmitteilungen sind in unserem alltäglichen Sprachgebrauch nicht üblich und wollen gelernt und geübt sein.

 

Eine Bitte als Strategie, der sechste Schritt der verbalen Deeskalation

SB.: Wie bekommt die Hebamme jetzt ihre Bedürfnisse erfüllt? Es muss doch etwas getan werden?

AR.: Exakt. Meist spürt man es sofort an der Resonanz seines Gegenübers, wenn man wieder einen positiven Kontakt, eine Verbindung hergestellt hat. Jetzt kann eine Strategie in Form einer Bitte ausgesprochen werden, um die Bedürfnisse erfüllt zu bekommen.

Die Bitte an Angehörigen könnte kurz und bündig lauten: „Haben Sie bitte Verständnis, Herr Soundso, und verlassen Sie den Kreißsaal. Fragen Sie bitte draußen beim Personal nach Wasser. Wir werden Sie benachrichtigen, wenn es soweit ist?“

SB.: Das hört sich rund an. Gibt es noch Alternativen zu dem beschriebenen Modell?

AR.: Um den Prozess zu vervollständigen, kann man im weiterem Verlauf den Angehörigen empathisch einfühlen, ihm widerspiegeln, wie er sich fühlt und was er braucht. Damit wäre das Modell komplett.

Überdies schule ich noch einige anderen Deeskalations-Varianten, z.B. wie jemand Beharrlichkeit entwickeln kann, Ambiguität (Aushalten können) entwickeln kann, die schon genannte paradoxe Intervention, bis zum strategischen Paradigmenwechsel.

Optimal ist grundsätzlich auf Augenhöhe zu kommen. Wenn die Hebamme mit dem Wiedergeben ihrer Bedürfnisse ein gemeinsames Ziel benennen kann und damit einen Paradigmenwechsel für den Angehörigen herbeiführen kann, ist das die halbe Miete. Und das ist gerade in der Geburtshilfe oft besonders einfach, denn die Angehörigen und die Hebamme wollen ja tatsächlich dasselbe: Eine komplikationsfreie Geburt, eine glückliche Mutter mit einem gesunden Kind. Wenn sie beispielsweise sagt: „Herr Soundso, ich verstehe Ihre Ungeduld und Aufregung und wir möchten doch beide dasselbe, nämlich, dass das Baby gesund auf die Welt kommt. Und dafür brauchen ihre Frau und ich jetzt Ruhe. Deswegen bitte ich Sie ….“. Damit der Fokus hin zur gemeinsamen Sache, um die es geht, verlagert, nämlich die Betreuung der Frau und ein gesundes Baby auf die Welt zu bringen.

Eine weitere konfrontative Variante wäre z.B. die Anstatt-Variante, als eine Art codierte Bitte: „Anstatt wiederholend zu fragen, `wann ist es denn endlich soweit … und geht nicht es schneller … und kann ich mal Wasser haben´ … könnten sie ihrer Frau auch zärtlich die Hand streicheln und ihr besinnliche und ruhige, schöne Worte zukommen lassen.“

SB.: Aber wie geht man mit den Angehörigen um, die sich draußen in der Wartezone befinden?

AR.: Mit den gleichen Mitteln.

SB.: Und wenn Handgreiflichkeiten angedroht werden oder es dazu kommt?

AR.: Dazu verbinden ich die Methoden mit weiteren deeskalativen, schonenden Selbstverteidigungs-Trainings, die wir seit Jahren in Bildungseinrichtungen, Behörden und im Gesundheitswesen erfolgreich durchführen.

SB.: Das war ein sehr spannendes und aufklärendes Gespräch, ja quasi eine praktische Anleitung. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg mit Ihren Projekten. Vielen Dank für Ihre Bereitschaft und  Offenheit und Ihre kostbare Zeit.

AR.: Sehr gerne! Ich danke Ihnen für Ihr Interesse.

 

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